run away.

Sonntag, April 21

Dieses Gefühl, genau zu wissen, dass man etwas falsch gemacht hat, frisst einen auf. Vor allem, wenn man nichts tun kann und das seit Stunden. Wenn man tatenlos dasitzen und warten muss, bis man die Chance dazu hat, alles wieder hinzubiegen. Man versucht zu schlafen, man versucht zu essen, man versucht Hausaufgaben zu machen, man versucht alles mögliche. Nichts will klappen. Weil man nur an diese eine Sache denkt. Diese eine Sache, die einen kaputt macht. Diese eine Sache, die man falsch gemacht hat und die einem unendlich leid tut. Man fühlt sich leer, abgesehen von den Schuldgefühlen und dem Hass, den man für sich selbst empfindet. Man will sich am liebsten verkriechen, um dieser Situation zu entkommen. In eine Welt, in der alles gut und in der eigenen Lieblingsfarbe gefärbt ist. In eine heile Welt. Mit leerem Blick sitzt man auf dem Boden, auf einem Stuhl, auf dem Bett oder wo auch immer und versucht die ganzen Gedanken irgendwo für eine gewisse Zeit zu verstauen, um sich mit anderen Dingen beschäftigen zu können. Für ein bis zwei Minuten fängt man dann einfach an, etwas zu machen und dann hört man auf. Weil es keinen Spaß macht. Weil man wieder daran denkt. Gefangen in einem Käfig aus den einzigen Gefühlen, die man hat, ist man froh, wenn es Leute gibt, die versuchen, dass Schloss zu lösen und einen zu befreien. Sie geben Tipps, Ratschläge, trauern vielleicht auch einfach nur mit. Sie helfen. Und darüber sollte man unendlich froh sein. Das einzige, was man tun kann, ist warten. Warten auf den richtigen Moment, warten, bis einem die passende Entschuldigung eingefallen ist, einfach warten. Und so wenig wie möglich nachdenken.

von: Mary
für: mich
-
Kennst du das Gefühl, einfach deine Tasche packen und weglaufen zu wollen?

von: mir
für: Mary
-
Das hab ich jeden zweiten Tag.

Large

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen