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Sonntag, Mai 5

"Komm her, setz dich mit hin." Höre ich Alex von etwas weiter unten sagen. "Auf meiner Jacke ist noch Platz." Gerade dabei, mich hinzusetzen, werde ich vollkommen herunter gezogen. "Ehm, na?" Überrascht, dass ich schneller sitze als ich gedacht hab, versuche ich meinen gefassten Zustand zurückzubekommen. "Alles klar?" Alex' Frage ist ernst gemeint, aber ich traue mich nicht, ihm zu antworten und bekomme nur ein ''hm'' hervorgepresst. "Und bei dir?" Sein ernster Blick verrät mir alles. "Erzähl." Alex antwortet tatsächlich. Ich war es gewohnt, dass er mir nicht mehr allzu viel erzählt. Seine Freundin mochte das nicht. Doch seitdem er Schluss gemacht hat, bessert sich unser Verhältnis zueinander. Zum Glück. Ich habe ihn vermisst, auch wenn er immer da war. "Ja, naja. Keine Ahnung, was das soll. Interessiert mich auch nicht mehr wirklich." Mit diesen Worten beendet er seine Antwort. "Und letztens war da noch so 'ne Sache, ey." Setzt er an, fährt allerdings nicht fort, sondern hebt seinen Kopf und schaut jemanden hinter mir an. Auch ich drehe mich um und entdecke meinen in Feuerwehruniform gekleideten Freund. Schnell flüstere ich Alex noch ein "erzähl mir das nachher, bitte!" zu, wende mich an Liam und sage: "Na, mein heißer Feuerwehrmann. Wie wars auf der Drehleiter?" Liam fängt an zu schwärmen. Als er fertig ist, fokussieren seine Augen irgendetwas hinter mir. Zwei Sekunden später weiß ich auch, was: Alex, der mir seinen Feuerwehrhelm von hinten aufgesetzt hat. "HEY! Ey, man! Ich hab mich erschrocken! Bist du wahnsinnig?" Lache ich und will ihn leicht boxen. Er weicht aus. "So, jetzt zeig mal. Wie siehst du denn aus? Och, geht doch eigentlich. Ist ein bisschen groß und dein Kopf ... Beugt sich immer so .. äh .. merkwürdig zur Seite. Alles okay?" Sagt einer der beiden. Ich weiß nicht mehr genau welcher, ich musste mich mit diesem Teil auf meinem Kopf auseinandersetzen. "Schweeer!" Bringe ich hervor und kurze Zeit später werde ich davon befreit. "Uff, ist das nicht voll schwer im Einsatz? So'n Teil da aufm Kopf zu haben? Und dann noch so schwere Schuhe? Und die schwere Uniform? Ihr geht doch im Sommer ein!" Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen, dass gerade in die Schule kommt und möglichst alles wissen möchte, was auf sie zukommt und was in den höheren Klassen alles passiert. Denn beide sehen mich genauso an. Wie ein kleines, dummes, unwissendes Mädchen. Ich bekomme keine Antwort, denn irgendein kleiner Junger aus der Jugendfeuerwehr ruft Liam und Alex zu, wann sie denn endlich losfahren und auch ich werde gestört. Liams kleiner Bruder zieht an meinem Arm und fragt, ob ich auch mit zur Wache fahre, wenn wir wieder zu Hause in A seien. "Klar." Versichere ich ihm. "Sag mal, siehst du Lia... Ach da! Ich muss erstmal los, wir sehen uns da, ja?" Der Kleine nickt. "Hey, wartet auf mich! Hallo! Wartet doch mal, ich weiß doch gar nicht ... JETZT BLEIBT DOCH MAL STEHEN!" Tatsächlich hören Alex und Liam auf mich, drehen sich um und sagen "Lauf uns einfach hinterher, ja? Es ist echt schon spät." Ich befolge ihrem 'Befehl' und laufe ihnen nach. 
Die Fahrt ist entspannend, zwar ist die Musik laut. Aber es ist witzig und irgendwie beruhigend Liam beim Fahren und beiden beim abgehen zur Musik zuzusehen. Auf der Wache wird mir alles von oben bis unten gezeigt, inklusive Autos. Alex ärgert mich ab und mal. Und plötzlich ändert sich etwas in mir. Die Zeit dreht sich zurück. Zu den Zeiten, in denen wir beide im Matheunterricht nur Mist gemacht und in Englisch nur gelacht haben. Zu den Zeiten, wo er mein bester Freund war und sich auch so verhalten hat. Wo er mich noch nicht vernachlässigt hat. Dann kam seine Freundin und alles war anders. Und nun? Jetzt ist sie wieder weg und ich hab ihn wieder. Meinen besten Freund. Meinen Alex. Endlich.


[✔]  Ein Problem von vielen gelöst.

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Danke für die ganze Kacke, die wir gebaut haben und die mich so zum lachen gebracht hat.
Danke für unzählige Geostunden mit Herr R, die teilweise so lustig waren, dass ich Tränen gelacht habe.
Danke dass ich immer dein Arbeitsheft in Englisch benutzen durfte, weil ich meins immer vergessen habe.
Danke fürs Heft bemalen.
Danke fürs ärgern.
Danke fürs reden.
Danke. 

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