Thank you for bringing me up again.

Donnerstag, November 28

"so leeeet me go. I don't want to be your heeero." Mein Herz hüpft kurz, als ich merke, dass ich angerufen werde und mein Handy auch noch laut ist. Glücklicherweise singt der gesamte Chor gerade und das laut genug, so dass mein Handy übertönt wird. "Hallo?" Vor lauter Schreck wusste ich gar nicht, wer dran ist, nicht aufs Display geguckt. Aber die vertraute Stimme lässt sich schnell wieder erkennen, es ist Flo. "Hey, alles klar? Ich hab grad nichts zu tun, was machsten du?" "Flo, du störst gerade" lache ich leise ins Telefon. "Bin beim Chor, ich ruf dich danach an." Noch bevor er mir antworten kann, lege ich auf. 
Das letzte Lied ist vorbei, ich renne aus der Aula. In meiner Tasche kramend, rase ich die Treppen herunter. Endlich finde ich mein Handy und rufe Flo zurück. "Ich steh unten vor der Schule. Liam ist ja sowieso nicht da und deine Ma wartet auch nicht auf dich oder?" "Nein, weil ich zum Training muss." Sage ich, als ich die Autotür öffne. Er zuckt leicht zusammen. "Ja, egal. Ich bring dich." Lächelnd und erleichtert steige ich ins Auto. Ich hasse Donnerstage, Stress pur. Meine Hand bewegt sich zum Radio, um es lauter zu stellen, wird allerdings von Flos gehindert. "Gibts was neues?" "Ach, ich hab schon wieder Komplexe" Sage ich. "Schon wieder nicht gut genug? Schon wieder zu blöd, dumm, albern, kindisch, fett, bla bla?" "So in etwa." Flüstere ich. "Hattest du nicht irgendwie ein Ziel oder so?" "Verfolge ich auch immer noch! Aber die Gedanken hatte ich früher auch schon, also lass mich." Und dann sagt Flo etwas, was ich schon tausend Mal gehört habe, aber irgendwie erst ihm glaube. Liam hat das schon gesagt, Mum ebenfalls, ja sogar Rose! Aber erst Flo scheint mich zu überzeugen: "Ich versteh dich nicht. Also erstens bist du ein wundervolles Mädchen, was zwar kindischer nicht sein kann, genau das sie aber einfach einzigartig macht. Genauso könnte ich dir erzählen, dass du die sturste, chaotischste, tollpatschigste, vergesslichste Mädchen bist, was viel zu viele verrückte Ideen hat und zu verträumt ist für diese schreckliche Welt. Ja und? Genau deswegen mag ich dich so! Scheiß doch verdammt nochmal drauf, was andere sagen oder was du dir selber einredest. Du weißt, wie du bist. Und du weißt auch, dass Phil und ich dir das schon tausendmal erzählt haben, was du für eine Person bist. Wie du auf uns wirkst, bla bla. Und war es nicht Phil, der meinte, du seist gestört, weil du dir immer wegen allem Hoffnungen machen würdest?" Ich nicke. "Ja und? Hats dich interessiert? Nein! Weil du weißt, wie Phil das meinte. Und und... Selbst wenn andere sowas ernst meinen oder dich damit niederschmettern wollen, dann lass das doch nicht zu, man. Kleines, du hast so viel drauf und du kannst so viel. Warum lässt du dich so runterziehen von blöden Menschen? Warum hörst du da so sehr drauf? Um dich kaputt zu machen oder was? Die hat das alles gar nichts anzugehen. Du nicht, dein Leben nicht, nichts. Verstehste? Nur die, die dir helfen wollen, die kannst du in dein Leben lassen. Denen kannst du einen Einblick lassen. Und die Menschen, die du liebst. Die dich lieben. Die, die es verdient haben. Alle anderen setzt du vor die Tür und schmeißt du in die Tonne. Alle die, die Müll labern, sinds auch. Lass die, man, lass die einfach!" Er fängt schon an, lauter zu werden. "Jemand wie du sollte sich so ne verquirlte Scheiße nicht zu Herzen nehmen, nicht du, verdammt. Ja, eigentlich niemand. Aber vor allem du nicht. Denk einfach immer dran: Du bist stark und dir geht das alles am Arsch vorbei, weil du die tollsten Menschen als Freunde hast, die dich schätzen und lieben und die sowas nicht sagen würden, um dich zu verletzten. Höchstens um dir zu helfen. Ja? Ja? Ja? Ja?" Lachend piekst er mir in die Seite. Ich versuche mich an einem Lächeln, was misslingt und gebe nur ein "Hm." von mir. Er hat Recht. Er hat vollkommen Recht. Genauso wie Mum, Liam, Rose und Phil. Alle haben Recht. Vollkommen Recht. Mittlerweile sind wir an dem Gebäude angekommen, wo ich Training habe. Lächelnd umarme ich ihn. "Danke, Großer. Du bist der Beste!" "Ich weiß." Er lacht. "Na gut, ich bin dann erstmal weg. Wann sehen wir uns?" Sofort antwortet er mit "nachher" auf meine Frage und erzählt mir, dass er Mum schon geschrieben hätte, dass er mich nachher nachhause bringt. Sie sei einverstanden damit. "Alles klar." Freue ich mich, gebe ihm ein Küsschen auf die Wange zum Abschied und winke noch einmal, als ich mich auf den Weg zum Eingang mache. Prompt geht es mir besser. Die bösen Gedanken sind aus meinem Kopf verbannt. Erstmal. Und sollten wieder neue dazu kommen, werden sie einfach weggeschmissen. Ganz einfach. Hoffentlich ...

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